Düsseldorf 2005
Die Fotos von Hye-Mi Kim sehen aus wie "moderne Kunst", sie sind es nicht. Es geht um Sehvorgänge, die nomalerweise unsichtbar bleiben, weil sie keine Gestalt haben. Trotzdem geschehen sie optisch für das "Auge" ebenso, wie für die Kamera. Freilich bleiben sie wirkungslos; (sehr vereinfachtes Beispiel für Wirkung: wenn man eine Erdbeere sieht, "läuft einem das Wasser im Mund zusammen") bleiben sie wirkungslos? Zumindesten kann man das nicht entscheiden, so- lange sie gestaltlos bleiben. Hye-Mi Kim benutzt die Fotografie um zu zeigen, wie sie aussehen; sie gibt ihnen Gestalt. Keine Schnappschüsse, keine Zufallsergebnisse. Gezielt und in vielen Wiederholungen sucht Hye-Mi Kim die Situationen, die diese Seh-Ereignisse entste- hen lassen. In diesem Fall: gleichmässig bewegte Kamera, Schienenwege, fliessende Schatten, Spiegelungs-, Reflexions-, Kontraktionsfaben etc. Sie betreibt hier die Fotografie als Erweiterung der Darstellungs- Wahrnehmungs-Möglichkeiten; nicht als fotografischen Ersatz von Darstellungsweisen, die mit anderen Mitteln in der Kunstgeschichte ent- wickelt wurden. Also z.B. kein Unschärfe-Impres- sionismus, keine "malerlische" Fotografie, kein Ver- wackelungs-Informel. Bis zu einem gewissen Grad mag es vorerst Hye-Mi Kims Ploblem bleiben, solche Verwechselungen aus- zuschliessen, -ihr Problem, wie immer auch das der Betrachter: die Anstregung, frei zu werden von Vorbildern, klar zu sehen, was man vor Augen hat. P.K |
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